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In Langzeitstudien und auch in zahlreichen Operationen wurde das "auflösen" bewiesen. Implantate können zu einer honigartigen Flüssigkeit werden. Wenn dies passiert, sollten die Implantate unverzüglich en bloc aus dem Körper entfernt werden. Wenn Silikongel-Brustimplantate brechen (oder man spricht auch davon, dass eine Rutptur auftritt), treten häufig vorerst keine Symptome auf, denn die körpereigene Kapsel hält das Silikon vorübergehend zusammen. Allerdings gibt es zahlreichen Hinweise darauf, dass Silikon in Lymphknoten und sonstigen lebenswichtigen Organen gefunden wurde. Ein Entfernen des Silikons aus dem Köper ist operativ dann nicht mehr möglich. (Siehe auch Inusphrese )
In einer von Forschern der FDA durchgeführten Studie hatten die meisten Frauen innerhalb von 10 Jahren mindestens ein gebrochenes Implantat und die Wahrscheinlichkeit eines Bruchs stieg mit der Zeit an. (Siehe Grafik von der Anhörung der FDA hier weiter unten.)
Die Fragen, die man hier berechtigterweise stellen darf, lautet: Warum gibt es keinen Beipackzettel, der sagt, dass dies eine "sehr häufige" (ab 10 % ist es bei Medikamenten "sehr häufig") Komplikation ist.
Aber auch dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass vielleicht BII Symptome bei Brüchen vermehrt auftreten, aber bei intakten Implantaten genau so häufig beschrieben werden.
Wie viele Frauen haben gehört, dass ihre Implantate angeblich ein Leben lang halten? Ein Trecker könne darüber fahren. Mit dieser Informationen haben viele dieser OP zugestimmt. Vor Gericht halten Richter diese Aussage für so schwachsinnig, dass der Klägerin unterstellt wird sie lüge mit dieser Aussage. Ein Arzt würde so etwas nie sagen!
Ein Zitat aus dem Urteil: Die Klägerin warf dem Arzt vor, er hätte nicht richtig aufgek
lärt und ihr gesagt, dass die Implantate ein Leben lange halten. Der Richter glaubte ihr nicht!
Originalauszug: "Zwar hat die Klägerin auch vor dem Senat an der Darstellung festgehalten, der Beklagte zu 1 habe geäußert, die Implantate würden „ein Leben lang halten und sie würde diese mit ins Grab nehmen“. Diese Darstellung ist aber, ebenso wie die insoweit übereinstimmende Aussage des Zeugen H., die das Landgericht bereits zutreffend gewürdigt hat, nicht glaubhaft. Nach den Ausführungen des Sachverständigen widerspräche die Behauptung, Silikonimplantate würden sicher ein Leben lang halten, jeder medizinischen Erkenntnis. Es kann daher nicht angenommen werden, dass der Beklagte zu 1 eine solche Aussage getroffen hat."
Dieses Zitat ist zu finden in Punkt 27 bei der Auflistung der Gründe. http://lrbw.juris.de/cgi-bin/laender_rechtsprechung/document.py?Gericht=bw&nr=20626
Lebenslange Produkthaftung ist keinesfalls mit der Haltbarkeit zu verwechseln. Außerdem ist die Produkthaftung wie man an PIP und Allergan sehen kann - leider nichts wert! Hier wird der Eindruck erweckt, dass Implantate - so lange sie gut liegen - lebenslang im Körper bleiben können. Das ist absolut nicht wahr. Wenn sie ruptuiert sind müssen sie unbedingt raus. Und nach 15 Jahren sollten sie vorsorglich ausgetauscht werden - so die allgemeine Rechtsprechung.