Silikonose eine Krankheit als Folge des Silikon Bleedings
Weiterhin zitieren wir eine Doktorarbeit AUS DEM LEHRSTUHL FÜR MUND-, KIEFER- UND GESICHTSCHIRURGIE aus 2011 von Katharina Schedel
Nachzulesen auf Seite 10 unter 1.3.
"Das Bleeding bezeichnet den Vorgang des Diffundierens von Silikonöl durch die gering permeable Membran, also die Silkonhülle, aus dem Gelinhalt in Abhängigkeit verschiedener Faktoren wie Alter, Mischung des Gels und Umgebungsbedingungen. Der größere Anteil des ausgetretenen Silikonöls wird von Makrophagen aufgenommen und im Bindegewebe in unmittelbarer Implantatnähe festgehalten. Kleinere Mengen können in den umgebenden Lymphknoten der Axilla nachgewiesen werden [Barker et al 1978; Hausner et al 1978; Ahn et al 1994]. Es kann angenommen werden, dass kleinste Mengen darüber hinaus in das Körpergewebe und die Organe, wie der Leber, gelangen [Pfleiderer et al 1995b]. Die Silikonfüllung stand deshalb einige Zeit im Verdacht Autoimmunkrankheiten oder Malignome zu verursachen [Friemann et al 1997]. 1979 wurden 4 Fälle von Sklerodermie nach kosmetischer Brustaugmentation beschrieben [Kruse et al 1999]. Im Jahre 1994 wurde auf Grund stark ähnelnder Krankheitsprofile in Fallberichten von über 500 Patientinnen der Begriff der "Silikonose" eingeführt, um die klinischen Symptome, die im Zusammenhang mit Implantation von Silikonprothesen auftreten, zusammenzufassen [Mena et al 1995]. Nach Borenstein tritt die Silikonose bei Patientinnen mit Silikonprothesen erst 9-10 Jahren nach der Implantation auf [Borenstein 1994]. Sie kann mit systemischen Symptomen wie Unwohlsein, Müdigkeit, Diarrhoe, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schwäche und Fieber einhergehen
[Nemecek et al 1993; Dowden 1994]. Eine Erhöhung der antinukleären Antikörper und anderen Rheumafaktoren fanden sich bei 40 - 50 % der Implantatträgerinnen im Vergleich zu 5 - 6 % des Vergleichskollektivs [Hardin 1986; Mukerji et al 1993]. Aus diesem Grund wird die Silikonose als eine Immunkrankheit beschrieben. Andere Krankheitssymptome umfassen Schluckbeschwerden, neurologische Symptome, Gelenködeme, Haut- veränderungen, Atembeschwerden, trockene Schleimhäute und trockene Augen. Die verschiedenen Symptome, die sich bei den Patientinnen äußerten, hatten das klinische Bild, wie es normalerweise auch bei Autoimmunerkrankungen, wie z. B. bei systemischen Lupus Erythematodes (SLE), systemischer Sklerodermie, Arthritis oder Sjögren Syndrom gefunden wird [Press et al 1992; Bridges 1994; Claman et al 1994; Vasey et al 1994]. Weitere Studien konnten zeigen, dass bei Frauen mit Silikonimplantaten Antikörper gegen körpereigenes Kollagen produziert werden. Bisher ist aber unklar, mit welcher Häufigkeit diese Antikörper in der normalen Population auftreten. Außerdem konnte bisher nicht nachgewiesen werden, dass diese Antikörper CTDs (connective tissue diseases) oder andere Krankheiten verursachen können [Wolf et al 1993; Teuber et al 1993; Rowley et al 1994]. Das Auftreten von verschiedenen Antikörpern bei Frauen mit lmplantaten heißt somit nicht, dass diese einem erhöhten Risiko gegenüber der Entstehung von CTDs oder anderen Krankheiten ausgesetzt sind [FDA, Breast Implants - an information 2011)"